Workshop: Glaube wird sichtbar! – Virtuelle Expeditionen

Ich lade Sie zu einem kleinen Workshop zum Thema virtuelle Expedtionen ein.

Wenn Sie diese Seite aufrufen, dann haben Sie sicherlich einen meiner Workshops besucht bzw. davon gehört. Auf dieser Seite gebe ich Ihnen gerne weiterführende Informationen bzw. Hinweise zur eingesetzten Technik.

“Das Potential digital-vernetzter Medien im Sinne von der Nutzung vielfältiger Materialien, der Ermöglichung multimedialer Zugänge, der Förderung von Zusammenarbeit, der Interaktivität von Lernen, der flexiblen Gestaltung von Lernzeiten und -orten, dem Eröffnen von neuen Lernräumen und dem Sichtbar-machen von Lernen (vgl. Kerres & Heinen 2017) gilt es für die Lehr- und Lernprozesse im Ev. Religionsunterricht nutzbar zu machen.”

Phase 1: Selbsterfahrung mit virtuellen Expeditionen sammeln

Voraussetzungen: Ein Smartphone mit einem Gyroscope, Accelerometer sowie eine Virtual Reality(VR)-Brille (Beispiele finden Sie hier).

Wählen Sie den Chrome-Browser (oder einen anderen kompatiblen Browser) und gehen Sie auf: www.bit.ly/Schloki 

Sie werden auf die Seite einer virtuellen Expedition geleitet, die mit der Anwendung ThingLink erstellt wurde.

Legen Sie anschließend Ihr Smartphone in eine VR-Brille und begeben Sie sich auf eine virtuelle Erkundungstour. Tippen Sie auf VIEW 360° und danach auf das Google Cardboard Symbol oben rechts. Sie erhalten dann die doppelte Ansicht.

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Setzen Sie die VR-Brille auf und betreten Sie die Schlosskirche. In der Mitte Ihrer Ansicht sehen Sie einen weißen Punkt. Durch Bewegung mit dem Kopf bewegt sich auch dieser. Bleiben Sie für etwa 3 Sekunden an einem Markierungspunkt (z.B. dem Pfeil), so wird dieser aktiviert und löst ein Ereignis aus. Genießen Sie Ihre Führung durch die Schlosskirche und sammeln Sie erste bzw. weiterführende VR-Erfahrungen.

Phase 2: Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen, indem Sie sich mit der 360° Fotografie und dem Erstellen von virtuellen Touren vertraut machen

Was benötige ich für die 360° bzw. VR-Aufnahmen?

Das ist nicht ganz einfach zu sagen und hängt oftmals vom Budget ab. Sie können auf besondere Kameras zurückgreifen (z.B. Rico Theta S(C), die Samsung Gear 360 oder die YI 360 VR) aber auch Ihr Smartphone verwenden. Im Folgenden stelle ich alle Möglichkeiten einmal vor.

Das eigene Smartphone/Tablet für VR-Aufnahmen

Nehmen Sie Ihr Smartphone/Tablet und installieren Sie die Anwendung Cardboard Camera von Google (sowohl für Android als auch iOS). 

Mit dieser Anwendung können Sie einfach und schnell eigene Aufnahmen erstellen, die Sie anschließend mit Ihrer VR-Brille betrachten können. Die Qualität der Bilder richtet sich dabei nach der Qualität Ihrer Kamera des Smartphones bzw. Tablets welches Sie verwenden.

Spezielle 360°-Kameras

Auf dem Markt gibt es viele und unterschiedlich eingepreiste VR-Kameras (80-1700,00€), die auf Knopfdruck ein 360°-Bild aufzeichnen. Im Folgenden möchte ich zwei vorstellen, die ich selbst nutze.

Samsung Gear 360 (2016) (SM-C200)

Die Samsung Gear 360 (2016) kostet zwischen 70 und 90 €.

Vorteile:

  • Bilder können auf einer SD-Speicherkarte gespeichert werden
  • Bildqualität bei guten Lichtverhältnissen gut
  • Steuerung via Bluetooth Sender möglich (separat für ca. 40-50€ erhätlich, aber große Reichweite!)

Nachteile:

  • Steuerung mit dem Smartphone (App) u.a. Live View und Stiching (Zusammenfügen der Einzelbilder) nur mit einem Samsung Smartphone möglich (ab A5, S7)
    [Anmerkung: Eine modifizierte App lässt sich auch auf andere leistungsfähigere Android-Smartphones installieren (BQ M 2017 funktioniert): Anleitung]
  • Bilder müssen, wenn kein Samsungs Smartphone vorhanden ist am Windows-Computer über die Software Action Director “gestiched” werden (Windows PC (!) erforderlich, da die Software nicht für Mac erhältlich ist).

Hinweis: Es gibt eine neuere Version der Gear 360 (2017) (SM-R210NZWADBT). Diese ist mit “Galaxy Note8, Galaxy S8, S8+, S7, S7 Edge, Note 5, S6, S6 Edge, S6 Edge+, A5/A7(2017) mit Android 5.0 oder neuer, und iPhone 8, 8+, 7, 7+, 6S, 6S+, SE mit iOS 10.0 oder neuer.” kompatibel (Quelle: Samsung) und kostet ab 160,00€.
Die Kameras unterscheiden sich darin, dass das neuere Modell, eine geringere Auflösung aufweist: “Die neue Gear 360 bietet demnach nur halb so viele Megapixel für Fotoaufnahmen und schießt Fotos mit einer maximalen Auflösung von 5.472 x 2.736 Pixeln (Einzellinse: 2304 x 1296). Der Vorgänger schaffte noch 7.776 x 3.888 Pixel (Einzellinse: 3072 x 1728).” und der Akkukapazität “1.350 mAh [2016er] auf 1.160 mAh [2017er]” (Quelle: VRODO). Daher rate ich persönlich zur 2016er Version.

Ricoh Theta SC

Eine alternative stellt die Ricoh Theta S(C) dar, die zwischen 180 und 200€ zu haben ist.

Vorteile:

  • funktioniert mit jedem Smartphone/Tablet (iOS und Android) über die Theta App.
  • bessere Bildqualität in (dunkleren) Räumen

Nachteile:

  • geringere Auflösung, als die Gear 360 (2016): Standbild-Auflösung 5376 × 2688 (zu 7.776 x 3.888)
  • nur 5 Minuten Videoaufnahmezeit (bei der SC, bei der S 25 Minuten)
  • integrierter Speicher 8GB (nicht erweiterbar; reicht aber für etwa 1600 Bilder vollkommen aus!)
  • WLAN-Verbindung zum Smartphone hält aus eigener Erfahrung nicht über weite Distanzen

Die Theta S (ab 270€) und die Theta SC unterscheiden sich dadurch, dass bei der S eine Videoaufnahmedauer von bis zu 25 Minuten möglich ist und die S eine Livestreamingmöglichkeit besitzt. Braucht man beides nicht, kann man zur günstigeren SC greifen.

Hinweis: Auch hier gibt es eine neuere Version, die Theta V (ab 400€). Diese kann Videos in 4K aufzeichnen, ebenso kann ein externes Mikrofon angeschlossen werden. Das Vorgängermodell Theta M15 (160€) verfügt leider nur über eine geringe Auflösung (6,4 Megapixel als zusammengesetzes Bild).

Möchte man nur Bilder aufzeichnen, dann würde ich persönlich zur Ricoh Theta SC raten.

Wie teile ich anschließend meine Aufnahmen?

Auch hierfür gibt es viele unterschiedliche Plattformen, von denen ich einige nachfolgend vorstellen werde.

Google Street View

Sie kenne wahrscheinlich Google Street View. Hier lassen sich schnell und einfach Bilder einstellen – die Bilder sind dann jedoch auf Googles Server (hier ein Link zu den Richtlinien). Ein Beispiel aus meiner letzten Reise nach Galway (aufgenommen mit der Theta SC):

Roundme

Roundme ist eine kommerzielle Plattform, die schon etwas “mehr” kann, z.B. Touren erstellen.
In der kostenfreien Version darf man bis zu 15 Bilder pro Woche einstellen. Darüber hinaus kann man einzelne Touren nach Bedarf “upgraden“. Für aktuell $99 im Jahr kann man alle “Pro”-Features nutzen und unendliche viele Bilder einstellen. Besonders spannend ist ein “Offline-Modus”, bei dem die Touren auf Smartphones heruntergeladen werden können.

In den Touren kann man Audioaufnahmen und Hotspots (mit Bilder, Texten und Verlinkungen) einfügen.

Kuula

Möchte man schnell und unkompliziert ein Bild mit anderen teilen, so kann man auch Kuula nutzen. In der kostenfreien Version steht einem eine Uploadmöglichkeit zur Verfügung.

Touren und Hotspots kann man nur für $96 im Jahr in der Pro-Version einbinden. Dann lassen sich Videos, Texte und Links zu Homepages einbinden. Die Möglichkeit Audio einzubinden habe ich bis jetzt noch nicht entdeckt.

ThingLink

ThingLink ist wohl derzeit die mächtigste Plattform zum Online-Touren erstellen, kostet aber um 360° Bilder darstellenzu können $120 im Jahr (Teacher Premium). Dies bietet aber ein “Classroom Management”, indem man Schülerinnen und Schüler einladen kann und diese dann auf ihren Account Bilder über die Lehrendenlizenz hochladen können. ThingLink bietet auch einige Tutorials.

In diesen Touren ist beinahe alles möglich (eine Offline-Möglichkeit existiert aber noch nicht). Sie können neben Videos, Bildern und Tonaufnahmen auch jeglichen HTML-Content (Quizze, Umfragen, Homepages) einpflegen.

Die Tour, die Sie zu Beginn gesehen hatten, wurde mit ThingLink erstellt.

Pano2VR

Ohne die Bilder aus der “Hand” zu geben – können auch “Offline” 360° Touren erstellt werden. Unter anderem mit Pano2VR. Die Basislizenz kostet 99€ (unbegrenzt haltbar) und die Pro-Lizenz 299€ bzw. für Bildungseinrichtungen: Pano2VR 5 Pro Student für 69€.

Die Bilder können z.B. mit einem WordPress-Plugin direkt auf den Blog geladen werden.

Dieser Inhalt benötigt HTML5/CSS3, WebGL, oder Adobe Flash Player Version 9 oder höher.

Nun Sie!

Nehmen Sie eine Kamera oder Ihr Smartphone und machen Sie ein paar VR-Bilder. Anschließend können Sie eine der jeweiligen Seiten einmal ausprobieren. Versuchen Sie doch einmal eines der folgenden Elemente einzubetten (je nach Plattform): Bilder, Bilder mit Audio, Embedded Code (z.B. Verlinkung auf einen Twitterpost, YouTube-Video, Homepage…), Übergang zu einem anderen 360°/VR-Bild. Darüber hinaus können Sie ebenfalls Hintergrundgeräusche hinzufügen (z. B. Glockenläuten).

Phase 3: Reflexion

  •  Wie bewerten Sie das didaktische Potential von 360°-Bildern im Bereich der religiösen Bildungsarbeit?
  • Welche Schwierigkeiten treten bei der Durchführung auf?
  • Wo sehen Sie Herausforderungen bei der Tour-Erstellung?
  • Welche Chancen zeigen sich mit dieser Art von Expeditionen bzw. Öffnung neuer Lernräume?